Zürich, 2.2.23. (kath.ch). Der Churer Bischof Joseph Bonnemain hat die kanonische Voruntersuchung gegen mehrere Mitglieder der Schweizer Bischofskonferenz abgeschlossen. Es geht um Vorwürfe der Vertuschung von sexuellem Missbrauch und in einem Fall um mutmassliche sexuelle Belästigung.
Die kanonische Voruntersuchung im Zusammenhang mit Vorwürfen gegenüber Mitgliedern der Schweizer Bischofskonferenz (SBK) sowie weiteren Geistlichen ist abgeschlossen. Das teilte das Bistum Chur am Freitag mit. 1800 Seiten, rund drei Bundesordner, umfasst die Dokumentation.
Der Churer Bischof Joseph Bonnemain, der im Juni vergangenen Jahres vom Vatikan mit der Voruntersuchung beauftragt wurde, habe gemeinsam mit dem Neuenburger Kantonsrichter Pierre Cornu und der Strafrechtsprofessorin Brigitte Tag am 25. Januar einen Schlussbericht verabschiedet, heisst es in der Mitteilung. Das 24-seitige Dokument beinhaltet demnach eine Reihe von Schlussfolgerungen und Empfehlungen zuhanden der Verantwortlichem im Vatikan. Zu deren Inhalt äussert sich die Mitteilung nicht näher.
Nun würden die Akten im Vatikan studiert, was laut dem Bistum «einige Zeit» in Anspruch nehmen könnte. «Die Zuständigen der Römischen Kurie werden in der Folge ihre Schlussfolgerungen ziehen, Entscheidungen treffen und diese in entsprechender Form kommunizieren.» Die kanonische Voruntersuchung konnte laut Mitteilung bis Ende 2023 durchgeführt werden. Die professionelle Zusammenarbeit mit Brigitte Tag und Pierre Cornu werte die Voruntersuchung auf, so das Bistum Chur. Das Bistum Chur versichert, alle involvierten Personen seien «kooperativ» und bereit gewesen, Antwort zu den Sachverhalten zu geben sowie relevante Dokumente zur Verfügung zu stellen. Im Verlauf des Januars habe der Bischof gemeinsam mit den Juristen den Schlussbericht fertigstellen können.
Barbara Ludwig / kath.ch