Trotz der Aussicht, dass sich die momentan unsichere Wetterlage stetig ändern kann, entschieden wir uns, den geplanten Ausflug zu wagen. Der Morgen war noch wolkenverhangen und kühl.
Nachdem in Wil die Letzten dazu kamen, waren wir 23 Frauen, eine stattliche, reiselustige Schar. Ab Gossau fuhren wir mit der Appenzellerbahn nach Jakobsbad, wo wir unsere Wanderung auf dem Barfussweg begannen. Bis Appenzell folgten wir den gut bezeichneten Wegen auf verschiedenen Unterlagen. Es hatte auch hier viel geregnet, der Boden war teils recht nachgiebig.
Unterwegs standen wir vor einem alten Bauernhaus mit reich blühenden, weissen Rosen an der Hauswand und einem Plakat an der Haustüre. Darauf war zu lesen, dass sich der Besitzer des Wohnhauses freuen würde über Spenden oder Legate, damit das Haus renoviert werden kann. Später ein Museum, das aufzeigt, wie früher Torf gestochen und getrocknet wurde in dieser Moorlandschaft, die nicht nur wir durchwanderten. Etliche, verschiedene Gruppen begegneten uns. Auch solchen, die barfüssig unterwegs waren. Neben allem Grün und Blühen um uns herum, der vertrauten Appenzeller Landschaft kam der Austausch unter uns nicht zu kurz. Der Lärmpegel hielt sich meist gleichbleibend und fröhlich.
Das änderte sich erst, als wir nach Gonten und Gontenbad alle im Restaurant Rose anfangs Appenzell ihre vorgängig ausgesuchten Menus vor sich hatten und staunten: Elf farblich und formlich verschiedene Gemüse auf einem Teller hat wohl kaum eine von uns je serviert bekommen. Ein Augenschmaus! Und es war ein Genuss zu essen. Dazu eine flinke und aufmerksame Bedienung. Wer dann sogar auf der richtigen Tischseite sass, konnte sich zusätzlich durchs Glasfenster am besonnten Hügelpanorama freuen.
Auf dem Weg zum Appenzeller Bahnhof wurde es erstmals heiss. Es war vorgesehen, dass wir zum Dessert nach Wasserauen fahren. Im nahen, stattlichen Gasthaus begrüsste uns die Wirtin. Sie sei auch in Sirnach aufgewachsen und eine Tochter von Dachdecker Brändli.
Für diesen abwechslungsreichen, sorgfältig organisierten Tag sei dir, liebe Monika von Herzen gedankt!
Berti Oswald