Mit dem Palmsonntag eröffnet die Kirche das Gedenken an das Leiden, den Tod und die Auferstehung Jesu.
Dabei geht es nicht um eine Erinnerung an ein längst vergangenes Ereignis. Vielmehr wird durch die Feier das Festgeheimnis gegenwärtig: hier und jetzt zieht also Jesus ein und wird willkommen geheissen. Das erinnert an den Jubel beim Auftritt von Musikstars oder erfolgreichen Sportlern beim Gewinn einer Goldmedaille.
Was ist denn der Grund des Jubels bei Jesus?
Die Leute sehen in ihm den erwarteten Erlöser und Messias. Er soll den Unterdrückten Befreiung bringen und die Gekrümmten aufrichten und gleichzeitig die Mächtigen vom Thron ihrer Macht stürzen.
Ein Detail weist in die Richtung dieser Sendung Jesu: er zieht auf einem Esel in Jerusalem ein. Der Esel ist das Tragtier und der Lastenträger der einfachen Leute. Jesus steht also auf ihrer Seite und nimmt die Einfachen ernst. Die Leute jubeln Jesus zu, indem sie ihm mit Palmzweigen zuwinken.
Unsere Palmzweige und Palmsträusse sind grün. Sie sagen uns: der Tod hat nicht das letzte Wort. Das letzte Wort heisst Leben. Trotz Leiden, trotz Einsamkeit und Verrat ist uns Trost und letztlich Leben zugesagt.
Dieses Jahr liegen die Palmzweige in jeder Kirche auf. Bitte bedienen Sie sich. Wir feiern in jeder Kirche einen Gottesdienst zum Palmsonntag mit den bekannten Einschränkungen.
Pfr. Raimund Obrist