38 erwartungsvolle Seniorinnen und Senioren, Reiseleiter und Organisator Sepp Müller und Chauffeur Sepp Odermatt nahmen am Samstag, 8. Juni 2024, im schönen Wick-Reisebus ihre Plätze ein. «Und los geht`s» deuteten die Räder und das leise Schaukeln des Cars an. Aus der fröhlichen Begrüssung spürte man die Vorfreude auf sieben gemeinsame Ferientage. Auf der Fahrt zum ersten Halt in Hittisau begrüsste Reiseleiter Sepp Müller die Gäste 60+ und richtete herzliche Dankesworte an Monika und Hans Hollenstein. Mit den beiden werden nämlich die Wanderlustigen auf ihre Kosten kommen. Ebenso wies er einmal mehr dankend auf die Kostenbeteiligung aus der Katharina-Lautenschlager-Stiftung hin. Die praktische Karte mit den Notfallnummern steckten alle gern zu ihrem Handy – «man weiss ja nie».
Im Restaurant Hirschen in Hittisau wurden die Reisenden schon erwartet. Kaffee und Gipfeli, offeriert von Wick Carreisen, herzlichen Dank. Ein kurzer Besuch der grossen Kirche mit dem markanten Zwiebelturm und schon ging die Fahrt weiter nach Füssen. Mittagessen und Stadtbummel, staunen und geniessen, Eindrücke sammeln und wirken lassen. Eine wunderbare Fahrt folgte vorbei an weiten satten Wiesen, umsäumt von kräftigen dunkelgrünen Wäldern. Ziel erreicht: Das grosse Parkhotel Sonnenhof öffnete seine Tore, die Zimmertüren und anschliessend den grossen Speisesaal. Ein Willkommenstrunk, ein reichhaltiges Abend-Buffet – eine wahre Gaumenfreude. Als dann der Musiker auf dem hohen Hocker Platz nahm und die lüpfigen Harmonika-Töne durch den Raum klangen, wurde mitgesungen, leise gesummt und ein Tänzchen aufs Parkett gelegt. So begannen die herrlichen Seniorenferien 2024.
Am Sonntag läuteten die Glocken der Kirche St. Peter und Paul zum Gottesdienst. Die Ortsführung zeigte den Gästen die Entstehung der weltbekannten Oberammergauer Passionsspiele – erstmals aufgeführt 1634 auf Grund der abklingenden Pest. Bis heute fühlen sich die Bewohner dem damals abgegebenen Gelübde verpflichtet und führen das Spiel vom Leiden und Sterben Christi alle zehn Jahre auf. Während die einen Interessantes über die Lüftlmalerei, die Lebende Werkstatt oder die Schnitzkunst erfuhren, erforschte die Wandergruppe die Mariengrotte. Zum feinen Abendessen durften die Feriengäste Pfarrer Raimund Obrist begrüssen.
Eine Fahrt mit dem Bus oder «per pedes» über die Ettaler Mühle ging es zum Benediktiner Kloster Ettal mit der herrlichen Basilika und der grosszügigen Klosteranlage. Einem Abstecher in die nahe Schaukäserei schloss sich die gemütliche Rückfahrt oder Wanderung zum Hotel an. Am Dienstag gab Pfarrer Obrist «Morgen-Gedanken» mit in den Tag. Eine grosse Wandergruppe wählte den Altherrenweg-Romanshöhe-Unterammergau als Ausflug. Die aufgestellten Car-Passagiere bewunderten trotz schlechtem Wetter die kunstvollen Fassadenmalereien auf dem Weg zum Schloss Linderhof. Einen wunderschönen verschlungenen Ort hatte sich König Ludwig 2. ausgesucht um sein Schloss zu bauen. Der grosse Park und die vielen Sehenswürdigkeiten wurden jedoch übertroffen vom unvorstellbaren Prunk im Innern des Schlosses eines einsamen Königs. Die kalte Witterung beim Freilichtmuseum Glentleiten lud an erster Stelle zu einer Einkehr im warmen Museums-Restaurant ein. Die Abendandacht widmete Pfarrer Obrist dem Leben und Wirken des Apostel Barnabas. Gemeinsam mit Sepp Müller gedachten die Anwesenden der ehemaligen Organisatoren der Seniorenferien Josef und Maria Bernet, Paul Brander, Isabella Stäheli.
Eine strahlende Sonne und eine dementsprechend gute Stimmung begleitete die Wandergruppe und die Fahrgäste auf dem Weg nach Murnau. Während die einen den schönen Wochenmarkt genossen, hatten die Wanderer leider etwas Pech. Die Wanderung dem See entlang fiel buchstäblich ins Wasser, denn der Weg dem See entlang war wegen Überflutung unpassierbar. Die lauschige Gartenwirtschaft am Staffelsee bot Erholung für die müden Füsse und entschädigte mit einem feinen Angebot. Auf der Rückfahrt zum Hotel bewies Chauffeur Sepp einmal mehr seine perfekten Fahrkünste. Das Konzert der Musikkapelle «Saulgrub» im Kurpark leitete über zur verdienten Nachtruhe.
Frühstück auf der Sonnenterrasse bot der Donnerstag, 13. Juni 2024. Dann lockte der Starnbergersee. Trotz Wolken eine herrlich ruhige Schifffahrt auf der «Berg», dem elektrisch angetriebenen Ausflugsschiff. Das dicht bewaldete Ufer wurde immer wieder unterbrochen von Schlössern prominenter Ahnen. Der 13. Juni ist der Todestag des vor 113 Jahren verstorbenen Königs Ludwig 2.  An der Fundstelle seines Leichnams wurde eine Kapelle erstellt. Während der Mittags-pause musste der grosse Sonnenschirm zweckentfremdet werden. Er hielt dann auch den grossen Regentropfen stand. Zurück mit Schiff und Car fand nach dem letzten Abendessen ein Kartenspiel mit Preisen statt, Chauffeur Sepp sowie die Hollenstein`s wurden geehrt, Anna Frei schloss die Senioren in ihr Abendgebet ein und Dank und Applaus gingen an das freundliche Servicepersonal. Einen absolut verdienten «Obolus», Dankesworte und Beifall durfte Sepp Müller für seine grosse Arbeit entgegennehmen.
Nach dem Verlad des Gepäcks startete die zweistündige Fahrt nach Isny zum Mittagshalt. Ein kleiner Stadtbummel, einsteigen und schon kamen Heimatgefühle auf. Chauffeur Sepp dankte im Namen der Firma Wick Reisen für das Vertrauen. «Ich habe mich mit euch sehr wohl gefühlt, es hat Spass gemacht.» Der Gruss zum Abschied: «Uf wiederluege, mached`s guet und bis zum nöchschte Mol.»

Marlies Bischof

Benediktiner Kloster Ettal mit Basilika
Quelle: Bischof Marlis