Das Jahr 2025 wird in der Katholischen Kirche als Heiliges Jahr gefeiert. Seit vielen Jahrhunderten ruft der Papst alle 25 Jahre dieses Heilige Jahr aus. Gelegentlich kommen noch ausserordentliche Heilige Jahre wie 2015 das Jahr der göttlichen Barmherzigkeit, ein Herzensanliegen von Papst Franziskus.
Wir sollen dieses Jahr als «Pilger der Hoffnung» gestalten und dementsprechend unterwegs sein. Durch das Gebiet unseres Pastoralraumes führt bekanntlich der Pilgerweg nach Santiago di Compostela. Wer pilgert, ist mit wenig Gepäck unterwegs, oft lassen sie sich weder von Regen, Hitze, Kälte oder Wind aufhalten. Jeden Tag machen die Pilger an einem neuen Ort halt, sie erholen und stärken sich und planen die nächste Etappe. Oft sind sie mit ihren Gastgebern in intensivem Austausch. Als Glaubensgemeinschaft sind wir auf dem Weg. Wir sind also alle Pilgerinnen und Pilger. Das Pilgern regt an sich zu überlegen und zu entscheiden: was nehme ich mit auf den Weg? Was ist mir wichtig? Was lasse ich zurück? Während des kommenden Jahres wird bei uns eine grosse Seelsorgeeinheit mit vier Kirchgemeinden und Pfarreien errichtet werden. Die bisherigen Strukturen werden sich verändern und Vertrautes müssen wir zurücklassen. Diese Veränderungen bergen auch Chancen. Nach dem ersten Schock, dem Frust über «die da oben» und der Enttäuschung, dass es nicht mehr so weitergeht wie bis jetzt, werden wir Neues wagen. Dieses Neue fordert heraus, es braucht uns alle. Was wollen wir am Leben erhalten, werden sich einige fragen. Oder es ergeben sich neue Möglichkeiten. Diese gilt es zu sehen und zu nutzen. Wir tragen eine Hoffnung im Herzen. Diese wollen wir nicht verkümmern lassen. Diese Hoffnung soll gepflegt und gefördert werden wie eine kleine Pflanze im Garten. Wir sind Pilger der Hoffnung, nicht Pilger der Resignation! «Die Hoffnung lässt nicht zugrunde gehen», lautet der Titel der päpstlichen Botschaft zum Heiligen Jahr, ein Zitat aus dem Römerbrief des Apostels Paulus. Hoffnung will gepflegt und gefördert werden. Und als Glaubende hat diese Hoffnung einen Namen, ein Gesicht: Jesus Christus. Das Neue Jahr regt an, miteinander ins Gespräch zu kommen, was uns trägt und motiviert. Wir sind miteinander unterwegs. Als Gemeinschaft, als Gruppe der Pfarrei, als Arbeitsgruppe eines Projektes oder einer Veranstaltung pflegen wir diese Hoffnung und lassen sie konkret werden. Öffnen wir uns Gottes Wort und Gottes Wirken. Im Vertrauen auf sein Wirken wollen wir «Pilger der Hoffnung» sein.